Tolle Atmosphäre, tolle Menschen
Etwa 75 Teilnehmer*innen beim Klimastreik in Freiberg. Starke Beteiligung bei Kunstaktion und reges Interesse am offenen Mikrophon.
Am 25.09.2020 versammelten sich etwa 75 Menschen, um für eine bessere, effektive Klimapolitik zu demonstrieren.
Die Demonstration wurde von der Anmelderin Chayenne Bohlinger durch eine Rede eröffnet, in der es schwerpunktmäßig um das Ansteigen des Meeresspiegels ging. Sie zeigte auf, dass dies mancherorts bereits spürbar ist und ging darauf ein, wie eine Zukunft aussehen würde, die unter dem Stern der aktuellen Politik steht.
Im Anschluss daran trat Jördis Thümmler ans Mikrophon, um über weitere verheerende Folgen der Erderwärmung zu informieren. Hierbei hob sie die absolute Dringlichkeit zum Handeln hervor.
Nach den beiden Reden setzte sich der Demonstrationszug in Gang, der eine große Runde innerhalb des Stadtzentrums machte. Auf dem Schlossplatz hielten die Demonstrant*innen an, um eine Kunstaktion zu machen. Mitorganisator Stephan Berger stand mit einem langen schwarzen Umhang da, unter dem Umhang befanden sich ein paar Aktivist*innen und dahinter formierten sich die Demostrationsteilnehmer*innen zu einem großen Dreieck. Im Vorfeld des Klimastreiks wurden die Teilnehmer*innen gebeten, in schwarzer Kleidung zu erscheinen. So erschienen die Menschen wie Kohlepartikel, die sich von der Spitze aus in die Breite nach hinten verteilen. Eine tolle Aktion, an der auch die Demonstrant*innen Spaß hatten, die nicht allzu oft an solchen Veranstaltungen teil nehmen.
Nach der Performance ging es weiter zurück auf den Obermarkt. Nun trat ich für die Artists for Future Mittelsachsen in meiner Eigenschaft als Schriftsteller (Michael Falkenauge) auf und las meine, eigens für den Klimastreik geschriebene, Kurzgeschichte „Kam das Klima zum Arzt“.
Im Anschluss öffneten wir ein offenes Mikrophon mit tollen und interessanten Beiträgen. Carola Zscheile von den Parents for Future Freiberg beschwerte sich darüber, dass kaum jemand von den kommunalen Politiker*innen anwesend ist. Diesen Wunsch hatten auch andere, so dass klar wurde, dass hier weitere Anstrengungen unternommen werden sollen.
Ein Mann, der das offene Mikrophon mit seinem Beitrag bereicherte, erzählte darüber, dass er aufgrund der Klimakrise Veganer geworden ist und sich damit sehr wohl fühlt. Hier sei anzumerken, dass es mehrere Demonstrant*innen gab, die sich dazu positiv äußerten. Auch fiel, als es um Massentierhaltungen ging, ein sehr lustiger Kommentar in die Beiträge: „Lass‘ die Sau raus!“
Am offenen Mikrophon wie auch durch Gespräche wurde wieder einmal klar, dass wir, was das Engagement der Stadt und der hiesigen Politiker*innen angeht, nicht selten „gegen Wände“ reden und laufen und es sehr mühsam und zäh ist, Ideen und Aktionen durchzuführen.
Schön war auch, dass Carola Zscheile einen Bollerwagen mit kleinen Bäumchen dabeihatte, mit der Aufschrift „Bäume to go“. Ein paar Menschen haben sich am Ende auch ein Bäumchen zum Einpflanzen mitgenommen.
Abschließend lässt sich sagen, dass es eine tolle Demonstration mit deutlich mehr Teilnehmer*innen war, als durch das Wetter und die aktuelle Corona-Pandemie befürchtet. Und auch die Atmosphäre war sehr entspannt, friedlich und es hatten alle Spaß bei der Sache.
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— GGUltras (@ultras_gg) September 25, 2020
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