Verstreut in Dresden
Bereits seit mehreren Tagen wurde über verschiedene Telegram-Gruppen zu einem illegalen Aufzug, getarnt als „Spaziergang“, mobilisiert. Aufgerufen hatten neben der rechtsradikalen Gruppe „Freie Sachsen“ auch Pegida und Ableger der Identitären Bewegung. Auch rief man in verschiedenen Querdenken-Gruppen dazu auf, sich nicht an der Teilnahme hindern zu lassen.
Am Donnerstagabend versammelten sich bereits vor 19 Uhr die ersten Querdenken-Gruppen an der Kreuzung Fetscherstraße/Ecke Blasewitzer Straße. Die Polizei sprach die Personen über Lautsprecherdurchsagen mehrmals an. Ein großer Teil setzte sich dann in Richtung Fetscherplatz in Bewegung. Die Personen, die vor Ort blieben, wurden von der Polizei abgedrängt.
Ebenso vor Ort waren Medizinstudent*innen und Angestellte der Uniklinik Dresden.
Diese stellten sich schützend vor die Klinik, um so gegen Querdenken zu protestieren. Ein Teil dieser Personen wurde durch die Polizei einer ID Feststellung unterzogen.
Währenddessen bewegten sich mehr als 1000 Menschen In Richtung der Innenstadt. Ein gemeinsamer Aufzug kam nicht zustande. Die Querdenker*innen liefen in größeren Gruppen mit bis zu 300 Personen vom Fetscherplatz aus durch das Wohngebiet zum Straßburger Platz.
Dort versuchte man sich zu sammeln. Dies gelang aber nicht umfänglich, so dass weitere Gruppen zum Pirnaischen Platz zogen. In der Innenstadt fand dann erneut ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei statt. Es wirkte so, als wäre das Ziel der Polizei die Zerstreuung der Personengruppen gewesen. Nur selten kam es zu polizeilichen Maßnahmen.
Mehrere Gruppen liefen am Rathaus vorbei, über den Altmarkt, die Prager Straße, Postplatz und dann wieder in Richtung Pirnaischer Platz. Von dort aus zogen die Querdenker*innen wieder in Richtung Fetscherplatz und Uniklinikum Dresden. Dort sicherte die Polizei die Zugänge des Krankenhauses. Nur Personen mit berechtigtem Grund durften nach Vorzeigen des Personalausweises das Klinikgelände betreten.
Dieser Tag kann als Niederlage für das Querdenken-Spektrum gewertet werden, aber ein Stück weit auch als Erfolg. Denn auch wenn die Auftaktkundgebung verhindert werden konnte und es ihnen nicht gelang als geschlossener Aufzug durch Dresden zu ziehen, wie am 30.12.2021, waren trotzdem mehrere tausend Menschen gemeinsam mit Neonazis, Reichsbürger*innen und Hooligans auf der Straße und zogen in kleinen Gruppen durchs Stadtgebiet. Es fand also erneut ein Schulterschluss von „bürgerlicher Mitte“ und rechtsextremen Akteuren statt.
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