Niemals vergessen – Novemberpogrome
Vor 83 Jahren, am 9. November 1983, fand die Reichspogromnacht statt. Eine gewollte Eskalation der antisemitischen Agenda der Nationalsozialisten, desse Ziel die Vernichtung der europäischen Jüd:innen war. Organisierte Schlägertrupps setzten jüdische Geschäfte und Synagogen in Brand, tausende jüdische Menschen wurden misshandelt, gefoltert, ermordet und in Konzentrationslager verschleppt. Die Gewalt machte auch nicht vor Kinder- und Altenheimen halt. In Folge der Novemberpogrome nahm auch die indirekte Gewalt zu, mind. 300 jüdische Bürger:innen nahmen sich das Leben.
Obwohl auch schon zuvor Synagogen in Brand gesetzt, im April 1933 zum Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen wurde und mit den Nürnberger Gesetzen von 1935 antisemitischen Überzeugungen gesetzlich Grundlagen geschaffen wurden, waren die Ausschreitungen der Novemberpogrome ein Wendepunkt in Bezug auf die Judenverfolgung. Diskriminierung, Verfolgung und Verschleppung erfolgten von nun an in einem nie dagewesenen Ausmaß.
In den Tagen und Monaten nach den Pogromen wurden eine Reihe neuer Gesetze beschlossen, durch die jüdischen Bürger:innen in Deutschland jegliche Existenzgrundlagen genommen wurden. Fast sechs Millionen jüdische Menschen wurden auf grausamste Weise ermordet.
Niemals vergessen, auch heute ist das Trauma der Shoa bei Überlebenden und Nachkommen aktuell. Uns fehlen Teile der Familie, eine Lücke im Stammbaum, die nicht zu füllen ist. Und auch heute ist Antisemitismus in Deutschland Realität und nimmt wieder zu. Jüdische Einrichtungen müssen geschützt werden, sich offen zu zeigen ist nicht sicher. NS-Relativierungen, Geschichtsrevisionismus und antisemitische Gewalt sind Alltag. Jüdisches Leben zu schützen heißt nicht nur zu Gedenken. Es heißt, gegen jeden Antisemitismus einzustehen und dabei zu unterstützen jüdisches Leben in Deutschland sichtbar und sicher zu machen.